Der Bahnhofsimker - News Blog

Honigschleudern - Frühlingsblüte 2023

Am 02. und 03. Juni war es wieder so weit - die erste Honigernte des Jahres. Dieses Jahr ein bisschen später als die letzten Jahre, aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude!!


Und diese Freude ist mir auf dem Foto anzusehen, wenn man schöne helle, fast vollständig verdeckelte Waben entnehmen kann. Um den Honigklau möglichst bienenschonend zu organisieren, gibt es sogenannte Bienenfluchten - die vom Namen her etwas lustig zu sein scheinen. Die Bienen flüchten natürlich nicht vor ihrem Honig, werden aber durch den Einsatz den man rechts unten neben dem Volk sieht über Nacht von der Königin getrennt. Naja so wirklich getrennt sind sie nicht. Die Plastikraute hat oben eine kreisrunde Öffnung mit kleinen Löchern, sodass der Duft des Brutvolkes noch nach oben strömt. Da sie sich aber sehr gerne bei ihrer Brut und in der Nähe der Königin aufhalten, laufen sie durch diese kreisförmige Öffnung in die Plastikraute und kommen unten an den beiden Spitzen der Raute heraus. Warum sie nicht mehr zurücklaufen kann mir bis heute niemand erklären, aber es funktioniert wunderbar. Statt tausender Bienen braucht man nur noch sehr clevere Bienen abkehren, die lieber bei ihrem Honig bleiben - stressfreier für die Bienen und den Imker.


Nachdem man die Waben geerntet hat, geht es sofort weiter in den Schleuderraum. Reifen Honig verdeckeln die Bienen mit einem kleinen Wachsdeckel, damit der sehr trockende Honig mit einem Wassergehalt von unter 18% keine Feuchtigkeit mehr aus der Umgebungsluft zieht. Um an das flüssige Gold zu kommen, muss man nun die Wachsdeckel mit einer Endeckelungsgabel entfernen. Geht ganz gut, denn unter dem Wachsdeckel ist eine kleine Schicht Luft, was das Entdeckeln sehr viel leichter macht. Da 4 Rähmchen gleichzeitig in meine Schleuder passen, werden bereits entdeckelte Waben in einem Edelstahlgerüst zwischengeparkt.


Eines meiner Lieblingsfotos dieses Schleudertages🐻 Da bekommt man sofort Lust sich ein Honigbrot zu schmieren :)


Spannend in diesem Jahr waren die beiden unterschiedlichen Standorte. Links Blütenhonig aus Hohentreswitz und rechts aus Bamberg. Der deutlich dunklere Honig aus Bamberg ist auch viel würziger als der süßere Honig aus Hohentreswitz. Sobald der Honig ins Glas abgefüllt wird, lasse ich ein Glas ins Labor einschicken um mal zu sehen, welche Pflanzen die Bienen hier angeflogen haben. Ich werde berichten🌻🍯🐝
Die zweite Schleuderung 21./22. Juli brauchte dann nochmal ein paar Honigeimer voll leckeren und würzigen Sommertrachthonig. Die Gläser sind seit August beim Tiergesundheitsdienst Bayern zur Laboruntersuchung. Durch das hohe Probenaufkommen wird es in diesem Jahr bis zu drei Monate dauern, bis ich die Ergebnisse habe. In der Zwischenzeit haben wir aber schon einige Gläser abgefüllt.


Nach der Sommerhonig gibt es für kurze Zeit auf Vorbestellung in jedem Jahr flüssigen Honig (links im Bild). Durch die Zusammensetzung des Honigs kann es vorkommen, dass der Honig kristallisiert, was per se ein Qualitätsmerkmal ist. Da viele die groben Kristalle nicht so gerne mögen bzw. ein Erwärmen über längere Zeit im Wasserbad bei 40° Celsius (bitte nicht über 40° Celsius, da gehen die Enzyme im Honig kaputt) für die meisten Honigschlecker schwierig ist, füllen wir gerne den Honig cremig ab. In der Mitte die Sommertracht cremig und rechts der etwas süßere Blütenhonig, ebenfalls cremig.
Falls jemand gerne flüssigen Honig möchte, frühzeitig Ende Juni eines Jahres bei mir melden 🍯


Zurück zur Startseite

Solltest du Fragen haben, schau gerne ins Impressum oder melde dich unter bahnhofsimker@gmail.com

© 2022-2023
Free HTML5. All Rights Reserved. Designed by GetTemplates.co Demo Images: Unsplash